Metaprogramme sind personenbezogene Wahrnehmungsfilter. Sie stellen Strukturen und Muster dar, die unsere Wahrnehmung und unsere Aufmerksamkeit steuern. Sie bestimmen, wie wir Informationen wahrnehmen, diese Informationen filtern, bewerten und in welcher Form wir diese dann in unserm Gehirn abspeichern. Dies kann in der Form von Bildern, Eindrücken (Gefühlen) oder Worten geschehen. Die Metaprogramme bestimmen unser Denkmuster und die Art und Weise, wie wir Entscheidungen treffen, die wir dann in bestimmte Verhaltensmuster umsetzen.

Landkarten der Welt

NLP geht davon aus, dass jeder Mensch über ein eigenes Bild der Welt verfügt. Es gibt keine zwei Menschen auf der Welt, die über das gleiche Weltbild verfügen. Diese Bilder entstehen dadurch, dass wir im Laufe unseres Lebens die Welt aus unterschiedlichen Blickwinkeln wahrnehmen. Das jeder Mensch die Welt aus seiner eigenen Art und Weise erlebt.  Wir erleben die Welt durch sogenannte Wahrnehmungsfilter, die Metaprogramme.

Ein Beispiel für die Informationsverarbeitung ist das sogenannte Metamodell der Kommunikation. Kein Mensch kann seine Gedanken und Bilder in der Form aussprechen, so wie sie ihm im Innersten erscheinen. Unsere Sprache unterliegt auf dem Weg der Tiefenstruktur bis zur Oberfläche einem Prozess der Verzerrung, Tilgung und Generalisierung. Dieser Prozess wird individuell durch die Metaprogramme gesteuert.

Einer der Erfolgsgaranten im Beruf und im privaten Leben ist „die Sprache des Partners oder des Kunden“ zu sprechen.  Die Menschen dort abzuholen, wo sie sich gerade befinden. Im NLP wird das als Angleichen und Spiegeln bezeichnet. Die Frage ist aber, wo und wie soll ich mein Gegenüber abholen. Wie kann ich einen guten Draht zu ihm finden? Dazu gibt es keine allgemeingültigen Erfolgsrezepte. Mit der Anwendung Metaprogramme erhöht sich allerdings die Wahrscheinlichkeit, einen guten Zugang zum Gesprächspartner zu finden.

Metaprogramme und Bewusstsein

Die Metaprogramme entziehen sich normalerweise unserem Bewusstsein. Ein Großteil dieser Prozesse, die durch die Metaprogramme beschrieben werden, finden in unserm Unterbewusstsein statt. Den größten Teil unserer Zeit werden wird von unserm „Autopiloten“ gesteuert. Experten gehen davon aus, dass von den 15 Millionen Informationseinheiten, die wir in der Sekunde über unsere 5 Sinne erfassen, lediglich 40 Informationseinheiten in der Sekunde an unser Bewusstsein dringen.

Leslie Cameron-Bandler mehr als 60 typische Wahrnehmungsfilter sprich Metaprogramme zusammengetragen.  Nachfolgend sind einige der relevanten Metaprogramme zu den Themen Motivation, Informationsverarbeitung und Verhalten dargestellt.

Metaprogramme zum Thema Motivation

  • Kriterien und Werte (was ist mir wichtig)
  • Motivationsrichtung (hin zu, weg von)
  • Quelle der Bewertung (internal, external)
  • Gründe und Begründung (Modaloperatoren)

Metaprogramme zum Thema Informationsverarbeitung

  • Entscheidungsfaktoren: Gleichheit, Ungleichheit
  • Wahrnehmungstyp: visuell, auditiv, kinästhetisch, gustatorisch, olfaktorisch
  • Informationsgröße: Detailliert, Global
  • Richtung der Aufmerksamkeit: Selbst oder andere
  • Überzeugungsmodus: Wie bewertest du: durch welche Wahrnehmungskanäle, wie oft musst du es wahrnehmen, wie konsistent bist du, wie lange brauchst du, bist du überzeugt bist.

Metaprogramme des Verhaltens

  • Aktionspotenzial: aktiv, reaktiv, passiv
  • Reaktion auf Stress: emotional, flexibel, kognitiv, sowie Flucht, Aggression, sich tot stellen, weglaufen
  • Regelstrukturen (für wen gelten welche Regeln: meine oder deine)

Entwicklung der Metaprogramme

Die Methode der Metaprogramme beruht auf den sogenannten „psychologischen Typen“ von Carl Gustav Jung. Diese basieren auf unterschiedlichen Wahrnehmungspräferenzen und bevorzugte Verhaltensweisen von Menschen. Diese Erkenntnisse wurden von Katherine Briggs und Isabell Meyers zum sogenannten Meyer-Briggs-Typen-Indikator (MBTI) weiterentwickelt.

Auf der Basis all dieser Erkenntnisse trug Leslie Cameron-Bandler mehr als 60 typische Wahrnehmungsfilter zusammen. Diese wurden dann als sog. „Metaprogramme“ bekannt.

Roger Bailey entwickelte in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts das sogenannte LAB Profil, das ebenfalls auf Metaprogrammen basiert. Shelle Rose Charvet schließlich legte das LAB Profile in seiner heutigen Form als anwendungsfreundliches Instrument vor.  Das LAB Profil unterscheidet zwischen 6 motivationalen und 8 informationsverarbeitenden Metaprogrammen.