Kennen Sie die 72 Stunden Regel? Haben Sie sich schon einmal etwas vorgenommen, und es dann nicht umgesetzt? Die Vorsätze für das neue Jahr gehören sicher zu dieser Gruppe. Wer etwas ändern will, sollte dies innerhalb von 72 Stunden tun. Danach wird die Umsetzung immer unwahrscheinlicher.
Wenn wir das tun, was wir immer tun, …
… bekommen wir das, was wir immer schon bekommen. Beschäftigen Sie sich mit neuen Dingen, dann existiert dafür noch kein Trampelpfad in Ihrem Gehirn. Da wir bequem sind, gehen wir die gewohnten Wege oder nehmen die Autobahn, um schnell zum Ziel zu kommen. Leider bringt uns diese Vorgehensweise nicht immer zu dem gewünschten Ziel. Dabei warten abseits der eingefahrenen Wege neue und schöne Landschaften auf uns.
Die 72 Stunden Regel besagt:
- dass mit der Umsetzung von Vorhaben innerhalb von 72 Stunden begonnen werden muss,
- andernfalls sinken die Chancen auf unter 1%, dass das Vorhaben durchgeführt wird.
Ursache hierfür ist die neuronale Struktur in unserem Gehirn. Neue Ideen und Vorsätze lassen sich mit Pfaden in einem Urwald vergleichen. Werden Sie nicht genutzt, dann wuchern sie schnell wieder zu.
Menschen haben Tag für Tag zu ca. 98% die gleichen Denkmuster und Gedanken. Je öfter wir diese Gedanken und Denkmuster aktiv sind, desto größer wird der Trampelpfad in unserem Gehirn, er wird zur Autobahn auf der unsere Gedanken entlang rasen. Das schlaue Gehirn liebt Gewohnheiten und geht gerne den Weg des geringsten Widerstandes. Denn dann muss es weniger Aufwand betreiben als für neue Prozesse, für die es ein völlig neues automatisiertes Lösungsmuster schaffen müsste. Es ist also besser, bei dem zu bleiben, was wir gewohnt sind.
Grundsätzlich hat das Gehirn wenig Interesse daran, eingefahrene Gewohnheiten in Frage zu stellen. Schließlich hat es bereits Energie gekostet, diese neuronalen Verbindungen aufzubauen. Auch wenn unser Gehirn fast uneingeschränkt zu Neuem und damit einhergehenden Veränderungen fähig ist, löst eine solche Veränderung Unmengen an Gehirnarbeit aus.
Gründe, die 72 Stunden Regel zu umgehen
Unser liebes Gehirn hat also einen starken Drang, an Vertrautem festzuhalten. Und das macht es nicht unbedingt leichter, sich zu entschließen, endlich loszulegen und einen Veränderungsprozess in Gang zu setzen, der manchmal ohnehin schwierig erscheint.
Veränderung hat mit Zeit und Energie zu tun. Aber oft haben wir keine Zeit – oder besser „nehmen“ sie uns nicht, weil wir so viele Aufgaben zu erledigen haben. Das ist natürlich schade, denn dann verpufft die Anfangsenergie und alles bleibt beim Alten und die 72 Stunden Regel greift. Es gibt verschiedene Verhinderer für Veränderungen oder für die Bewältigung neuer Aufgaben. Nachfolgend finden Sie einige Hinweise zu den Gründen:
Angst vor Veränderung
Methatesiophobie oder die Angst vor Veränderung und Erfolg ist in unserer Kultur weiterverbreitet, als die meisten denken. Leider verhindert diese Handbremse Entwicklungs- und Veränderungsmöglichkeiten.
Vielleicht kennen Sie auch jemanden, der auf diese Weise seine Chancen nicht nutzt, der sich nicht trennt, der sich nicht traut, einen neuen Weg zu gehen usw. Wenn nicht, lernen Sie Kim kennen. Er leidet an Methatesiophobie und hat seinen Weg gefunden, damit umzugehen.
Aufschieberitis (Prokrastination)
Es gibt Aufgaben, die wir immer wieder vor uns herschieben. Das kann Vorteile, aber auch Nachteile haben. Angenehmere Aufgaben werden vorher erledigt oder wir haben ein ganzes Arsenal an Ausreden, warum es gerade nicht passt. Die Aufschieberitis ist der Feind der 72 Stunden Regel.
Der innere Schweinehund
Heute verwenden wir den Begriff „innerer Schweinehund“, um die Willensschwäche zu beschreiben, die uns manchmal innewohnt. Wenn wir an einem Projekt nicht dranbleiben oder unangenehme Tätigkeiten vermeiden, dann erklären wir das gerne mit dem „inneren Schweinehund“.
Tipps zur Einhaltung der 72 Stunden Regel
Neue Gedanken, Perspektiven und Entscheidungen können das Gehirn buchstäblich neu verdrahten und Verhalten, emotionale Reaktionen und Gewohnheitsmuster umgestalten. Sobald wir beginnen, unser Leben zu verändern, werden neue neuronale Schaltkreise installiert. Und wenn wir unser Gehirn dazu bringen, auf neue Weise zu arbeiten, verändern sich auch unser Alltag und unser Leben. Klingt gut, nicht wahr!
Wenn Sie also die ernsthafte Absicht haben, etwas zu ändern oder ein bestimmtes Ziel zu erreichen, dann ist die Entscheidung eigentlich schon gefallen, oder? Zumal Sie den Text ja auch bis hierher gelesen haben. Also los, machen Sie den ersten Schritt! Und bitte denken Sie daran: Mit jeder Stunde, die Sie ungenutzt verstreichen lassen, sinken die Erfolgsaussichten gegen Null. Also legen Sie jetzt los!
Die beste Zeit zum Anfangen …
.. ist jetzt. Prüfen Sie die Ideen und Lösungen sofort oder am nächsten Morgen, wenn Sie die Idee geträumt haben (Block und Bleistift neben dem Bett nicht vergessen) . Und entscheiden Sie sich sofort, ob die Idee oder Lösung es wert ist, dass man sie umsetzt. Beginnen Sie sofort mit der Umsetzung, machen Sie den ersten Schritt.
- Richten Sie sich eine Erinnerungsfunktion ein oder kleben Sie Zettel auf Ihren PC, damit die neue Regelung im Alltagsstress nicht vergessen wird.
- Notieren Sie kurz, was für die Umsetzung Ihres Vorhabens zu tun ist und priorisieren Sie die Aufgaben mit Hilfe einer To-Do-Liste.
- Schreiben Sie die ersten Schritte auf und vermerken Sie sie in Ihrem Kalender.
- Nutzen Sie die Pomodoro-Technik für noch produktiveres Arbeiten.
Evolution statt Revolution
Der erste Schritt ist wichtig. Selbst die längste Reise beginnt ja bekanntlich mit dem ersten Schritt. Gehen Sie den ersten Schritt nicht zu euphorisch an. Denn sonst besteht die Gefahr, dass Sie von dem Ergebnis Ihrer Bemühungen enttäuscht sind. Anfangen ist bereits 50 % des Erfolgs. Beharrlichkeit sind die weitere 50 % des Erfolgs und Beharrlichkeit ist wichtiger als Schnelligkeit.