Im NLP versteht man unter Rapport die positive Beziehung zwischen Individuen, die durch gegenseitige Achtung, Verständnis und Vertrauen gekennzeichnet ist. Rapport ist die Grundlage für zwischenmenschliche Beziehungen und dann erreicht, wenn Menschen das Gefühl haben, verstanden zu werden.
Wenn man einen Menschen kennenlernt und diesen sympathisch findet, dann wird man versuchen, sich dieser Person anzupassen. Man passt Arm- und Beinbewegungen an, die Kopf- und Körperbewegungen, die Stimme kann sich verändern, man spricht in der gleichen Tonart, im gleichen Tempo und auch die Lautstärke passt sich an. Sogar die Atmung kann auf den anderen abgestimmt werden. “Im privaten Kreis geschieht der Rapport meist zufällig, außer jemand möchte eine Person imitieren, dieses Verhalten stößt dann aber bitter auf.”
Rapport im Coaching
Im Coaching ist es wichtig ein enges, vertrauensvolles und von hoher Wertschätzung geprägtes Verhältnis zu seinen Klienten aufzubauen. NLP kennt 4 Stufen, mit denen es gelingen sollte, sich dem Klienten anzupassen und Rapport aufzubauen:
- Matching – sich begegnen und wahrnehmen
- Mirroring – durch angemessenes Spiegeln die Ausgangsposition einnehmen
- Pacing – sich dem Klienten anpassen und Schritt halten
- Leading – die Führung im Gespräch übernehmen
- Matching – sich begegnen
Matching – sich begegnen
Damit Rapport entstehen kann, müssen sich die beteiligten Personen erst einmal treffen und einander wahrnehmen. In der Beratung erfolgt dies durch die Begrüßung des Klienten und durch Aufnahme des Blickkontaktes. Der Berater sollte angemessen auf den Klienten reagieren und ihm auf Augenhöhe begegnen.
Mirroring – spiegeln
Nachdem der erste Kontakt mit hergestellt ist, wird sich der Berater mit seiner Körperhaltung und der Sprache dem Klienten anpassen. Er nimmt die Ausgangsstellung für die nächste Phase, das Pacing an.
Pacing – Angleichen und Mitgehen
Beim Pacing passt sich der Berater an das beobachtete Verhalten einer Person an. Man kann sich dem Partner auch indirekt angleichen, indem man zeitgleich mit ihm ein Verhalten übernimmt, aber nicht mit dem gleichen Körperteil, mit dem er das tut.
- Vertrauen entsteht durch Ähnlichkeit und Übereinstimmung.
- Einen guten Draht zum Gesprächspartner findet man, indem man Rapport aufbaut.
- Beim Aufbau von Rapport geht es grundsätzlich darum, sein Verhalten oder Teile davon dem Verhalten einer anderen Person anzugleichen. Wenn die andere Person ihren Kopf nach rechts neigt, so neigt man seinen Kopf ebenfalls.
- Wenn dieses sich Angleichen über eine längere Zeit geschieht, nennt man es “Pacing”, was so viel bedeutet wie: mit der anderen Person Schritt halten, mitziehen, mitgehen.
Leading
Leading bedeutet Führen und weist darauf hin, dass der Berater den Klienten führen kann, zum Beispiel mit der Atmung. So hat er die Möglichkeit, den Patienten in seiner Atmung zu beeinflussen. Leading ist der Prozess, bei dem eine Person Ihr Verhalten ändert (z.B. langsamer redet) und die andere Person ihr folgt. Führen auf diese Art gelingt nur, wenn eine bestimmte Intensität an Kontakt (Rapport) mit dieser Person vorhanden ist.
Rapport und Spiegelneuronen
Man mag es kaum glauben, aber im Prinzip verfügt ein Mensch schon nach seiner Geburt über die Fähigkeit, den Rapport herzustellen. Die Neuropsychologie hat sich mit diesem Thema beschäftigt und ist so auf die Spiegelneuronen gestoßen. Diese bedeuten, dass schon Babys den Eltern einiges nachahmen. Im Grunde genommen, kann man den Rapport nur aufnehmen und halten, wenn man gar nicht darüber nachdenkt. Ansonsten wäre das Imitieren nur ein übertriebenes Kopieren und auffälliges Verhalten. Rapport geschieht zufällig, ob man will oder nicht. Das kann man selbst an Ehepaaren sehen, die sich in der verbalen und nonverbalen Kommunikation sehr gleichen.
Rapport in der Beratung
Bei einem Berater, der auch noch eine Hypnose anwenden möchte, kann der Rapport gespielt sein, ohne dass der Klient dies merkt. Selbst wenn Klient und Berater nur in der gleichen Art sitzen oder gleichzeitig atmen. Für die Hypnose muss auch ein starker Rapport vorhanden sein, heißt er doch nichts anderes, als Vertrauen zu haben.
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