Ein Lob von vertrauten Menschen kann das eigene Selbstwertgefühl stärken. Und viele Menschen lassen sich von ihren Freunden, ihrer Familie oder Bekannten sagen, wie sie sind und was sie wert sind. Dabei kommt es gar nicht darauf an, was andere über einen denken. Es ist nur wichtig, was Sie selbst über sich denken und was für ein Gefühl sich dabei einstellt.
Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass der Selbstwert und das Selbstwertgefühl sich gleichartig verhalten, wenn sie sich verändern. Das Selbstwertgefühl kann sich allerdings in der Entwicklung vom Selbstwert abkoppeln. Das findet vor allem dann statt, wenn sich die eigenen Werte in ihrer Gewichtung ändern oder man sich an die eigenen Werte gewöhnt hat und innerlich abstumpft.
Sich selbst unterbewerten
Einige Menschen wissen, dass sie es wert sind, zu leben, einen bestimmten Status zu haben oder geliebt zu werden. Oft sind sie dadurch auch erfolgreicher im Leben. Neben diesen Menschen, deren Selbstwertgefühl unerschütterlich ist, gibt es Menschen mit nur geringem Selbstwertgefühl. Sie stellen vieles in Frage: Ihr Aussehen, ihren Lebensstil, ihre Arbeit. Mangelndes Selbstwertgefühl zwingt diese Menschen oftmals dazu, sich mit anderen zu vergleichen.
Dabei stellen sie fest, dass der Nachbar ein besseres Leben führt, die Geschwister mehr Erfolg haben und die Arbeitskollegin schon wieder eine Gehaltserhöhung bekommen hat. Dadurch zweifeln sie weiter an ihren eigenen Fähigkeiten und denken, sie wäre nichts wert. Ein geringes Selbstwertgefühl steht dem eigenen Leben im Weg. So kann es vorkommen, dass Menschen mit einem schwach ausgeprägten Selbstwertgefühl keine Beziehung eingehen.
Auch wenn sie Interessensbekundungen eines potenziellen Partners erhalten, denken sie, dass sie seine Aufmerksamkeit nicht verdient haben. Denn sie sind es nicht wert, dass man sie beachtet. Durch das eigene herabsetzen des Selbstwertgefühls gestaltet man sich das Leben jedoch unnötig schwer. Wenn man sich zusätzlich von dem Familienkreis noch Aussagen wie „du bekommst auch gar nichts auf die Reihe“ oder „sieh dir deine Geschwister an, was die schon alles erreicht haben“ anhören muss, sieht man sich in seinem Nichtwertsein bestätigt.
Folgen eines mangelnden Selbstwertgefühls
Wer ein geringes Selbstwertgefühl hat, kämpft oft mit den entstandenen Auswirkungen. So sind Menschen mit einem mangelnden Selbstwert oft traurig und können sogar depressiv werden. Durch ihr Gefühl nichts wert zu sein, gönnen sie sich nichts, was sie erfreuen und ihnen emotionale Energie geben kann.
Sie verzichten somit auf viele schöne Dinge und sind weit von einem erfüllten Leben entfernt. Wut und Ärger werden von Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl meist verdrängt oder unterdrückt. Dabei wäre es besser, seine Gefühle zuzulassen.
Ein mangelndes Selbstwertgefühl kann auch durch Schuldgefühle gekennzeichnet sein. In diesen Fällen wird alles, was man getan hat, hinterfragt. Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl können sich schuldig fühlen, weil sie etwas Bestimmtes getan oder unterlassen haben.
Wer unter einem mangelnden Selbstwertgefühl leidet, fühlt sich im Beisein anderer Menschen oft auch unpassend und erlebt sich als nicht dazugehörig. Dadurch grenzt man sich von Mitmenschen ab und hat wenig soziale Kontakte. Einsamkeit ist somit eine weitere Folge.
Selbstbild, Selbstbewusstsein und Selbstwert
Denkt man an Selbstwertgefühl, fallen einem auch Wörter wie Selbstbild, Selbstbewusstsein und Selbstwert ein. Das Selbstbewusstsein ist die Art, wie man anderen gegenüber auftritt, wie man an eine Sache herangeht und wie überzeugt man von etwas ist. Das Selbstbild beschreibt, wie man sich selbst sieht oder wie man sein möchte und beruht auf die Selbstwahrnehmung.
Der Selbstwert steht dafür, wie man sich selbst bewertet und kann sich auf die Persönlichkeit oder beispielsweise die Fähigkeiten beziehen. Letztlich hängen die Begriffe alle zusammen, da das Eine auch das Andere ergibt. Wer sich selbst als wertvoll erachtet und ein positives Bild von sich hat, besitzt ein gutes Gefühl seinem Selbstwert gegenüber und ist somit auch selbstbewusst.
Das Selbstwertgefühl steigern
Für Menschen mit geringem Selbstwertgefühl gibt es Wege, um es zu stärken. Der erste Schritt dafür ist, alte Muster abzulegen und sie durch positive Gedanken zu ersetzen. Wer sein Selbstwertgefühl steigern will, darf sich selbst nicht schlechter darstellen, als er ist. Auch negative Aussagen über sich selbst helfen nicht, es zu steigern.
Um sein Selbstwertgefühl zu stärken, sollte man sich daher besser gut zureden und Verständnis für seine Fehler entwickeln. Auch sich selbst Mitgefühl zu schenken, kann das Selbstwertgefühl steigern.
Kein Mensch ist vollkommen! Jeder darf sich so akzeptieren, wie er ist, auch seine Unvollkommenheit. Durch diese Akzeptanz lässt sich ebenso das Selbstwertgefühl stärken.
Ziele setzen und erreichen
Um das Selbstwertgefühl zu steigern, kann man sich auch erreichbare Ziele setzen wie etwa täglich fünfzehn Minuten spazieren zu gehen. So lernt man bei Erfolg, Stolz auf sich zu sein und bekämpft damit das mangelnde Gefühl für den eigenen Wert. Eine gute Möglichkeit, sein Selbstwertgefühl zu stärken, ist ebenso die Mitwirkung in einem ehrenamtlichen Verein.
Hier erlebt man als helfende Hand positive Gefühle. Ein ehrlicher Dank der betreuten Person zeigt einem zudem, dass man doch zu etwas gut ist. Dadurch bekommt man das Gefühl, etwas Wertvolles getan zu haben, ja sogar selbst etwas wert zu sein. Auch ein Haustier kann auf ähnliche Art helfen, das Selbstwertgefühl zu stärken und somit selbstbewusster aufzutreten.