Selbstwertgefühl – was ist das? Man hört immer wieder davon, aber haben Sie jetzt wirklich innegehalten, um über dieses Thema nachzudenken? Worum geht es? Wie geht der Aufbau eines solchen Vertrauens vor sich?
Selbstwertgefühl ist ein Gefühl von Bedeutung und Wert, welches die betreffende Person in Bezug auf sich selbst hat. Wer an hohes Maß dieses Selbstwertgefühls besitzt, vertraut auf seine Wahrnehmungen und kann sich auf sein Urteil verlassen, er oder sie glaubt, dass seine/ihre Initiativen Erfolg haben werden und er/sie verfügt über eine Leichtigkeit im Umgang mit anderen Personen.
Erwachsene mit niedrigem Selbstwertgefühl leiden, denn man sieht sie als unangemessen und diskreditiert. Sie neigen ebenfalls dazu, sich selbst als hilflos und minderwertig zu sehen, vertrauen nicht. Eltern spielen hier eine wichtige Rolle beim Aufbau des Selbstwertgefühls von Kindern.
Dieser Prozess zur Entwicklung des Selbstwertgefühls beginnt in der Kindheit. Selbst wenn ein Kind qualitativ hochwertige Pflege erhält und positive soziale Erfahrung in seiner frühen Kindheit macht, ist im Teenageralter ein gewisses Unbehagen mit der eigenen Person zu verzeichnen; dies ist sehr verbreitet. Damit alles so reibungslos wie möglich läuft, sollten Eltern eine effektive Kommunikation mit ihren Kindern etablieren. Zeit hierfür sollte immer sein. Es ist ebenfalls wichtig, Familienmitglieder an Entscheidungen zu beteiligen und ihre Meinungen zu respektieren.
Selbstwertgefühl und Ablehnung
Ablehnung ist eines der schädlichsten Gefühle für unser Selbstwertgefühl; es regt sich in den Tiefen unserer Seele. Die meisten von uns haben schon einmal diesen unangenehmen Punkt erlebt, wenn wir nicht wissen, wie wir unser Leben neu positionieren sollten. Ablehnung kann real oder imaginär sein, beide sind schmerzhaft, können romantische Beziehungen, Familie, Arbeit oder Sozialleben betreffen. Manche Menschen sind anfälliger für dieses Gefühl, sensibilisiert und interpretieren häufig. Sie möchten Liebe und Akzeptanz um jeden Preis; Kritik oder Demütigung lösen Ablehnung aus, verursachen ein unstillbares Bedürfnis nach Sicherheit. Teilweise entsteht auch Wut oder Eifersucht, zumindest Unsicherheit, oft chronische Angst und Depression. Trost wird in Alkohol, Drogen oder Nahrung gesucht; Mord oder Selbstmord kann auftreten. Experten stabilisieren bei ihren „Rettungsarbeiten“ zuerst einmal die Selbstachtung, damit die Personen wieder in der Lage sind, sich selbst zu lieben.
Verlust des Vertrauens beim Kind
Kinder gewinnen Vertrauen durch das Ausdrücken ihrer Ansichten. Schmälern Sie ihre Anliegen nicht, denn sie sind wichtig, auch wenn sie auf Erwachsene einfach wirken mögen; für Kinder können sie entscheidend sein. Im Gespräch sollten Eltern auf die Art und Weise ihres Sprechens achten, vor allem wenn sie nervös sind. Schnell können Kinder durch Worte verletzt werden. Worte sind bedeutungsvoll. Kommentare wie „Du kannst nie etwas richtig machen“ oder „Wie kann man nur so dumm sein?“ führen dazu, uns an unseren Fähigkeiten zweifeln zu lassen. Ein Kind, dessen Vertrauen zu den Bezugspersonen gestört ist, neigt dazu, den Archetyp des verletzten Kindes viel Energie zu geben.
Verlassene Kinder fühlen sich einsam
Kinder haben einen Abwehrmechanismus entwickelt. Durchlebte Verlust-Situationen werden kaum vergessen, wenn auch die Gefühle unterdrückt werden. Jedoch werden die Leiden durch Verlust oder Ablehnung häufig nicht behandelt. Manche Eltern lehnen das Kind bereits vor der Geburt, also in der Gebärmutter, ab, was das Kind natürlich spürt. Eine Aufgabe durch die Eltern entspricht hier einem Tod der Gefühle. Mangel an Liebe verfolgt diese Kinder, sie suchen verzweifelt nach Liebe, befinden sich in einem ständigen Konflikt.
Ein solcher „Verlassen“ von Kindern kaum laut Experten häufig in großen Familien vor, jedoch auch aufgrund übermäßiger Arbeiten, Reisen, Krankheit, Schwierigkeiten bei der Kinderbetreuung. Mangelt es am Gefühl der Liebe für ein Kind oder ist ein Kind unerwünscht, dann sollte möglich frühzeitig die Hilfe von Fachleuten in Anspruch genommen werden. Verlassene Kinder neigen dazu, dem Archetyp des Waisenkindes viel Energie zu geben. Dieser Archetyp kann sich zu einem mächtigen Schatten entwickeln.
Das Selbstwertgefühl steigern
Statt es zur Gewohnheit werden zu lassen, ein Kind ständig zu tadeln, sollten Eltern positiv interagieren in Bezug auf die Bewertung der Leistungen im Alltag. Lob besitzt eine mächtige Kraft, Verhalten zu verändern oder die Sicherheit zu steigern. Wenn in einer Phase der Kindheit das Kind allein die Treppe hinabsteigt oder allein einen Schuh bindet, erfordert dies Konzentration und dieser Aufwand sollte ganz klar geschätzt werden.
Wer ermutigt wird, erforscht neue Situationen mit mehr Vertrauen und kann sein Selbstwertgefühl steigern. Solches Lob sollte konkret sein. Zum Beispiel: Prima, dass du deine Hausaufgaben fertig hast; jetzt spielen wir wie vereinbart. Küsse, Umarmungen und Spiele mit Berührung bewirken, dass ein Kind sich geliebt fühlt und dass das, was ausgeführt wurde, gut akzeptiert wurde. Das Ergebnis werden selbstbewusste, glückliche und produktive Erwachsene sein.
Selbstanalyse und Neu-Positionierung
Ablehnung ist sehr mächtig. Tun wir nicht viele Dinge, einfach aus Angst vor anderen Menschen, aus Angst abgelehnt zu werden? Wir tun dies täglich, bei Anrufen, beim Einkaufen, bei Kunden, am Arbeitsplatz, bei Dienstleistungen. Wir reagieren anders, wenn wir gleichgültig oder grob behandelt werden, wenn man uns nicht zuhört oder wenn man uns ablehnt. Kinder, die abgelehnt oder von den Eltern verlassen werden, machen da keine Ausnahme; sie fühlen sich nicht erfolgreich, sondern negativ, sie werden verglichen und kritisiert statt gelobt.
Im Erwachsenenalter zeigt sich diese Ablehnung in anderer Hinsicht: ruinierte Freundschaften, zerbrochene Ehen, Demütigungen, Arbeitsplatzverlust. Es tut weh, abgelehnt zu werden, man fühlt sich wertvoll, man versteht nicht. Worte können dieses Gefühl der Ablehnung nicht beschönigen; die meisten Personen fühlen sich sogar schuldig.