Die Definition von Resilienz kann man von der lateinischen Übersetzung ableiten, denn das Wort bedeutet so viel wie Spannkraft, Widerstandsfähigkeit und Elastizität. Es bezeichnet den Fall, wenn ein System gegenüber Störungen tolerant ist, also die Fähigkeit des Umgangs mit Veränderungen besitzt. Es gleicht Störungen aus oder erträgt sie, wobei es seine eigene Integrität bewahrt. Als Beispiel dient oft das sogenannte Stehaufmännchen, das sich immer wieder und egal aus welcher Lage heraus aufrichtet.

Verwendung des Begriffes der Resilienz

Der Begriff Resilienz wird heute in vielen Bereichen verwendet:

  • Psychologie
  • Werkstoffkunde
  • Stadtforschung
  • Katastrophenschutz
  • Betriebswirtschaft
  • Ökologie

Die Definition von Resilienz wurde mit der Zeit immer wieder verändert. Seinen Ursprung hat der Begriff in der Werkstoffkunde. Heute bezeichnet er in der Psychologie oder Betriebswirtschaft, die Fähigkeit einer Person oder eines Unternehmens, unter Belastungen durch Anwendung von Schutzmechanismen den Grundzustand zu erhalten oder in ihn zurückzukehren. Die amerikanische Entwicklungspsychologin Emmy E. Werner hat den Begriff Resilienz zum ersten Mal geprägt, als sie 40 Jahre lang 700 Kinder und ihre Entwicklung beobachtete. Sie wurden 1955 auf der Insel Kauai geboren und mussten zu einem Drittel unter misslichen, sozialen Bedingung aufwachsen. Zwei Drittel dieser Kinder entwickelten sich im Laufe ihres Lebens “problematisch”, doch aus dem Rest wurden später psychisch gesunde, leistungsfähige Erwachsene, die daraufhin von Emmy E. Werner als resilient gegenüber den Risiken ihrer Entwicklung bezeichnet wurden. Heute wird mit Resilienz auch der Zustand der Menschen bezeichnet, die trotz Belastungen in der Arbeitswelt psychisch gesund bleiben.

Vulnerabilität

Der Begriff Vulnerabilität stammt aus dem Lateinischen und bedeutet “Verwundbarkeit”. Er bezeichnet das negative Gegenstück zur Resilienz, also den Fall, wenn äußere Einflüsse eine Person leicht verletzen können. Psychische Erkrankungen sind bei solchen Menschen sehr viel häufiger als bei denen, die über Resilienz verfügen. Doch auch andere Fachbereiche in der Wissenschaft verwenden diesen Begriff:

  • Ökonomie und Geographie: Hier wird der Begriff durch Mangel, Anfälligkeit, Unsicherheit und Schutzlosigkeit einer Gesellschaftsgruppe geprägt.
  • Soziologie: Hier geht es um Schutzmöglichkeiten für Betroffene von Katastrophen.
  • Psychologie: Personen, die leicht emotionale Verwundungen erleiden.
  • Medizin: In der Medizin bezeichnet Vulnerabilität die Anfälligkeit eines Menschen gegenüber Krankheiten.
  • Informatik: Sicherheitslücken in Computersystemen.
  • Ökologie: Hier bezeichnet Vulnerabilität eine geringe Resilienz von Ökosystemen, Arten und Populationen gegenüber Veränderungen in der Umwelt.