Ein Ziel ist ein in der Zukunft liegender, definierter und angestrebter Zustand. Das Ziel wird von einer Person oder einer Gruppe, der diese Person angehört, eigenständig definiert. Werden die Ziele von externer Stelle, z.B. vom Chef, definiert, dann sprechen wir von Vorgaben, von Sollzielen. Wir betrachten nur die Ziele, die eigenständig definiert werden. Die Zukunftsorientierung und die Arbeit mit Zielen gehören zu den relevanten Resilienzfaktoren.

Ziele unterscheiden sich von dem gegenwärtigen Zustand. Die Person oder Gruppe hat:

  • sich räumlich verändert. Sie sind in eine andere Stadt gezogen, oder die Räume wurde neugestaltet
  • sich äußerlich verändert. Die Person hat abgenommen. Die Gruppe hat neu Trikots gekauft. Das Corporate Design wurde geändert (Logo, Briefdesign, Ausrichtung)
  • an den Fähigkeiten gearbeitet. Das Wissen in einem Fachgebiet wurde erweitert, eines Examens wurde bestanden, eine Sprache wurde erlernt, ein Handwerk erlernt, ein Instrument wird meisterlich beherrscht oder der Führerschein für das Auto wurde erworben.
  • an den eigenen Einstellungen gearbeitet. Die Person oder Gruppe verfügt über ein gesteigertes Selbstvertrauen. Die Person hat keine Angst mehr vor Spinnen. Die Gruppe hat keine Angst mehr vor dem „Angstgegner“.
  • die eigenen Werte neu gewichtet. Die Person legt mehr Wert aus innere als auf äußere Werte. Die Familie ist wichtiger als der Besitz von Statussymbolen.
  • die finanzielle Lage verändert. Das Konto weist jetzt schwarze Zahlen auf.

Im Coaching sind Ziele das Salz in der Suppe. Ohne sie ist die Arbeit im Coaching (fast) unmöglich. Coach und Klient wissen nicht, wohin die Reise gehen soll. Auch wenn sie die verdeckten Ziele erreichen sollten, dann werden sie es nicht merken.

Attraktive Ziele

Ziele motivieren uns und geben uns Orientierung. Bei der Auswahl, Planung und Umsetzung sollten wir darauf achten, dass wir uns die richtigen Ziele auswählen. Nur wenn sie uns auch tatsächlich motivieren, werden sie eine Chance haben, dass sie auch umgesetzt werden.

Wir müssen deshalb zwischen den sogenannten “Strohfeuer-Zielen” und den tatsächlich attraktiven Zielen unterscheiden. Attraktive Ziele motivieren uns für eine lange Zeit und fördern die Kreativität bei der Umsetzung und geben unserem Handeln einen Sinn.

Bei einem Strohfeuer lodert steigt die Begeisterung für eine kurze Zeit an. Wenn wir unser Ziel erreicht haben, dann sind wir oft enttäuscht und verlieren das Interesse an der Sache. Ein Strohfeuer begeistert uns für kurze Zeit und ist dann schnell abgebrannt.

Ziele und positive Bilder

Positive Bilder über von unserm Ziel ziehen uns dagegen magisch an. Deswegen ist es erforderlich, dass wir uns ein positives Bild von dem Zielzustand machen. Positive Bilder aktivieren das Unterbewusstsein, dass uns so helfen kann, unsere Vorstellungen zu erreichen. Unsere Aufmerksamkeit wird von unserem Unterbewusstsein per Autopilot immer wieder auf die Zielerreichung gelenkt.

Was wir tun können, um ein positives und wünschenswertes Bild von der Zukunft zu gestalten, wird in dem Kapital über VAKOG Assoziation beschrieben.

Der Unterschied zwischen Zufall, Glück und Zielen

Zufall und Glück sind Dinge, die wir nicht willentlich beeinflussen können. Unsere Ziele dagegen können wir eigenständig erreichen. Ein Lottogewinn hängt vom Zufall ab. Auf den Lauf der Kugeln in der Lostrommel haben wir keinen Einfluss. Wenn wir uns im Leben nur auf den Zufall verlassen, dann kann das fatale Folgen haben.

Glück wird dagegen etwas anderes bewertet. Es gibt ja den Spruch “Das Glück gehört dem Tüchtigen”. Wer sich bei seiner Arbeit genügend Chancen verschafft, dem wird das Glück eines Tages hold sein. Trotzdem kann man sein Glück nicht einfordern. Man kann sich aber freuen, wenn es einem zufällt.

Zeitbezug von Zielen

Manche Ziele kann man in sehr kurzer Zeit erreichen, andere dagegen brauchen viel Zeit für die Umsetzung. Unterschieden wird hierbei in Kurz, – Mittel – und Langfristige Ziele.

  • Kurzfristige Ziele kann man in wenigen Tagen und Wochen erreichen
  • Mittelfristige Ziele sind in einem Zeitraum von 6 Monaten bis 3 Jahren erreichebar
  • Langfristige Ziele gehen über die 5 Jahre hinaus.

Grundsätzlich gibt es keine Norm, nach der man die den Zeitbezug von Zielen festlegen könnte. Bei unserer Definition sind wir von folgender Überlegung ausgegangen:

  • kurzfriste Zielsetzungen sind mit vorhandenen Ressourcen und einem moderaten Aufwand zu erreichen
  • mittelfristige Zielsetzungen sind nur zum Teil mit vorhandenen Ressourcen und einem höheren Aufwand erreichbar. Die Umsetzung ist meist an äußere Bedingungen geknüpft
  • langfristige Zielsetzungen können vorhandene Ressourcen nutzen um sich neue Ressourcen anzueignen.

In der Regel kann man davon ausgehen, dass man die Erreichung von kurzfristigen Zielen überschätzt und die Erreichung von langfristigen Zielsetzungen unterschätzt.

Lebensziele / Lebensvision

Letztendlich gibt es auch noch die Lebensziele. Dies sind Ziele, die man innerhalb seines Lebens erreicht haben möchte. Im Rahmen unserer Arbeit sprechen wir von einer auch eher von einer Lebensvision.