Das Ministerium für alberne Gangarten (englisch: The Ministry of Silly Walks) ist ein berühmter Sketch aus der Monty Python Show, in der John Cleese die Rolle eines Beamten im Ministerium spielt, der für die Überwachung und Kontrolle von albernen Gangarten, das Gehen, zuständig ist. Obwohl das Sketch als reine Komödie gedacht ist, gibt es einen interessanten Zusammenhang zwischen Gangarten und Emotionen, der in der Forschung und Psychologie diskutiert wird.

Das Gehen und die Emotionen

Gangarten sind ein wichtiger Ausdruck von Emotionen und können viel über die Art und Weise verraten, wie wir uns fühlen. In der Tat haben Studien gezeigt, dass Gangarten ein wichtiger Indikator für emotionale Zustände sein können und eine wichtige Rolle in der Art und Weise spielen, wie wir uns selbst und andere wahrnehmen. Zum Beispiel, eine aufrechte und selbstbewusste Gangart kann Selbstvertrauen und Entschlossenheit ausstrahlen, während eine schlurfende oder unsichere Gangart Unsicherheit und Angst signalisieren kann.

Das Ministerium für alberne Gangarten (englisch: The Ministry of Silly Walks) betont diesen Zusammenhang auf humorvolle Weise, indem es die Idee übertriebener und absurder Gangarten in den Vordergrund stellt. Obwohl das Sketch offensichtlich als Scherz gemeint ist, zeigt es doch, dass unsere Gangarten Ausdruck von Emotionen sein können und dass wir sie bewusst oder unbewusst einsetzen, um unsere emotionalen Zustände auszudrücken oder zu verbergen.

Was sagt die Forschung zum Gehen

In der Forschung gibt es viele Studien, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Gangarten und Emotionen beschäftigen. Zum Beispiel haben Forscher gezeigt, dass Menschen, die unter Depressionen leiden, oft eine traurige oder schlurfende Gangart aufweisen, während Menschen mit hohem Selbstvertrauen eine aufrechte und selbstbewusste Gangart haben. Ebenso haben Studien gezeigt, dass sich Gangarten auch auf die Art und Weise auswirken können, wie wir uns selbst und andere wahrnehmen. Menschen mit einer positiven Gangart werden oft als freundlicher und offener wahrgenommen, während Menschen mit einer negativen Gangart oft als unsicher oder unzugänglich angesehen werden.

Die Studie der Psychologin Sara Snodgrass

Eine Studie von der Florida Atlantic University hat sich mit der Frage beschäftigt, ob die Veränderung unserer Gangart Einfluss auf unsere Stimmung haben kann. Die Psychologin Sara Snodgrass hat untersucht, ob eine Veränderung der Art und Weise, wie die Versuchspersonen gehen, einen Einfluss darauf hatte, wie sie sich fühlten.

Snodgrass bat die Teilnehmer der Studie unter dem Vorwand, eine Untersuchung zur Auswirkung körperlicher Betätigung auf die Herzfrequenz durchzuführen:

  • Entweder große oder kurze Schritte zu machen
  • Mit den Armen zu schwingen und ihren Kopf hochzuhalten
  • Herumschlurfen und auf ihre Füße zu schauen.

Die Studie ergab, dass die Teilnehmer, die große Schritte beim Gehen machen machten und ihre Körperhaltung aufrecht hielten, positivere Stimmungen berichteten, während die Teilnehmer, die kurze Schritte machten und herum schlurften, sich weniger positiv fühlten.

Diese Ergebnisse zeigen, dass unsere Art zu Gehen einen direkten Einfluss auf unsere Stimmung haben kann. Wenn wir uns groß und aufrecht halten und große Schritte machen, fühlen wir uns automatisch positiver und selbstbewusster. Wenn wir jedoch unsere Körperhaltung fallen lassen und uns schlurfend fortbewegen, fühlen wir uns weniger positiv und unsicherer.

Die Studie von Snodgrass zeigt, dass eine Veränderung unserer Art zu Gehen eine einfache Möglichkeit sein kann, unsere Stimmung zu verbessern und unser Selbstvertrauen zu steigern. Indem wir unsere Körperhaltung und Schritte bewusst verändern, können wir uns selbst in eine positivere Stimmung versetzen und unser Wohlbefinden steigern.

Insgesamt ist die Studie von Snodgrass ein wichtiger Beitrag zur Psychologie und zeigt, dass unsere Körperhaltung und die Art zu Gehen ein wichtiger Faktor für unser emotionales Wohlbefinden sind. Wir sollten uns bewusst sein, wie wir uns bewegen und unsere Körperhaltung kontrollieren, um unsere Stimmung zu verbessern und unser Selbstvertrauen zu stärken. Die Ergebnisse der Studie können uns helfen, bessere Entscheidungen darüber zu treffen, wie wir uns fortbewegen und wie wir uns fühlen möchten.

PS: Die Anregung für diesen Beitrag habe ich dem Buch von Richard Wiseman »Machen, nicht denken! Die radikal einfache Idee, die Ihr Leben verändern« entnommen.