Bei der Resilienz handelt es sich um die individuelle Fähigkeit eines Menschen, Stress, Belastungen, äußere Faktoren und Lebenskrisen auszuhalten und mit Hilfe der eigenen psychischen und sozialen Ressourcen zu kompensieren. Die Resilienzforschung befasst sich eingehend mit dem Thema, warum betroffene Menschen aus schwierigen Situation gestärkt hervorgehen und welche Faktoren für die Entwicklung der Resilienz erforderlich sind.
Bei der Resilienz handelt es sich zusammenfassend um die Fähigkeit, in einer belastenden Situation durchaus ein Potential an Möglichkeiten zu erkennen und somit zu einer enormen Bewusstseinserweiterung und zu einer Optimierung der eigenen Ressourcen zu gelangen. Vereinfacht gesagt wird ein Mensch dann als resilient bezeichnet, wenn er nach einem bzw. mehreren Schicksalsschlägen sich selbst nicht aufgegeben hat, sondern es dennoch geschafft hat, sein eigenes Leben in positive Bahnen zu lenken.
Die Resilienz wird durch umfangreiche Faktoren, wie beispielsweise das familiäre Umfeld, die Intelligenz eines Menschen und seine eigene Kultur bestimmt. Die Resilienzforschung befasst sich mit der Frage nach der Ursache und den Faktoren dafür, dass ein Kind resilientes Verhalten auf weist.
Resilienzforschung
Die Resilienzforschung existiert erst seit den 50er – Jahren und der Begriff der Resilienz wurde erstmals in der Psychologie verwendet. Viele bekannte Wissenschaftler, wie Glen Elder und Emmy Werner, haben sich der Resilienzforschung verschrieben und sind zu interessanten und sehr umfangreichen Ergebnissen gelangt.
Es wurde beispielsweise herausgefunden, dass man die Fähigkeit eines Menschen, resilient zu sein fördern kann. Dies geschieht meist sehr stark durch ein familiäre Umfeld oder in ähnlichen Strukturen, wenn viele gemeinsame Rituale, Werte und Normen bestehen, die Orientierung bieten und den betreffenden Menschen darin schulen, für sich selbst und auch für andere Verantwortung zu übernehmen.
Überraschender Weise hat die Resilienzforschung darüber hinaus herausgefunden, dass gerade Kinder, die unter ökonomisch schlechten Bedingungen aufwachsen, ein erhöhtes Maß an Resilienz aufweisen. Diese Tatsache ist darauf zurückzuführen, dass durch frühste frustrierende Erlebnisse und Ausgrenzungstendenzen, wie zum Beispiel in der Schule, der Wunsch danach entsteht, irgendwann selber ein besseres Leben zu führen.
Außerdem hat die Resilienzforschung herausgefunden, dass bestimmte Faktoren die Resilienz eines Menschen erheblich mitbestimmen. Dazu zählt beispielsweise das Geschlecht, da Mädchen deutlich öfter resilient sind als Jungen. Auch die Intelligenz spielt diesbezüglich eine wichtige Rolle, da intelligentere Kinder Frustrationen aufgrund der Reflexion der eigene Gefühle, Handlungen und Bedürfnisse besser kompensieren können.
Ein weiteres prägnantes Ergebnis der Resilienzforschung ist die Tatsache, dass resiliente Menschen deutlich disziplinierter eingestellt sind und es ihnen leichter fällt empathisch zu sein und ihre Gefühle frei zu äußern. In all diese Faktoren fließen jedoch nach Ansicht der Resilienzforschung auch das Bildungsmilieu, aus dem ein Kind stammt, die religiöse Verwurzelung und natürlich auch die genetische Anlage mit ein.
Die Bedeutung der Resilienz für das Selbstbewusstsein
Die Resilienz trägt einen großen Teil zum Selbstbewusstsein bei und kann diesbezüglich sehr förderlich wirken. Das ist laut Resilienzforschung vor allem darauf zurückzuführen, dass Resilienz dazu führt, die eigene Kenntnisse, Bedürfnisse und Fähigkeiten selber einschätzen zu können und sich ihrer bewusst zu sein. Hinzu kommt, dass sie resiliente Personen flexibel in ihrem Denken und Handeln sind und sich daher auf neue Sachverhalte einstellen können und dadurch immer wieder ihre eigenen Ressourcen optimieren können.
Auch die Tatsache, dass sich resiliente Menschen sehr intensiv in ihre Mitmenschen hineinversetzen können, trägt, so die Resilienzforschung, zu einem gesteigerten Selbstbewusstsein bei. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Anpassungsfähigkeit, die Belastbarkeit, die Intelligenz und die Auffassungsgabe resilienter Menschen dazu führt, dass ein gesteigertes Selbstvertrauen entsteht und sich die Person ihres eigenen Wertes bewusst ist.
Nach Meinung der Resilienzforschung ist dies vor allem darauf zurückzuführen, dass resiliente Personen ein sehr sensibles Gespür dafür haben, wenn sich ihnen eine positive Möglichkeit bieten. Durch die so erlangten Erfolgserlebnisse steigt zwangsläufig auch das Selbstbewusstsein.